DGIM Ehrenmitglied 2020

Ralf Forsbach

PD Dr. phil. Ralf Forsbach wurde am 1965 in Siegburg geboren. Er studierte Geschichte, Politische Wissenschaft und Öffentliches Recht (Völkerrecht) an der Universität Bonn. Nach dem Abschluss Magister Artium im Jahr 1990 wurde er 1995 bei Klaus Hildebrand mit einer diplomatiegeschichtlichen Dissertation über den Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Alfred von Kiderlen-Wächter, promoviert. Zeitweilig leitete er kommissarisch das Archiv der Universität Bonn. Nach einem Forschungsprojekt an der Universität Rostock und der Edition der Papiere des Politikwissenschaftlers Eugen Fischer-Baling für die Bayerische Akademie der Wissenschaften begab er sich 1999 auf das Gebiet der Medizingeschichte. Am Medizinhistorischen Institut der Universität Bonn unter Heinz Schott entstand seine Habilitationsschrift „Die Bonner Medizinische Fakultät im ‚Dritten Reich‘“, die erste derartige Studie eines einzelnen Autors. Sie wurde mit dem heute nach Herbert Lewin benannten Preis des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundesärztekammer und anderer Institutionen ausgezeichnet. Weitere Publikationen aus den Bereichen Universitäts-, Wissenschafts- und Gesellschaftsgeschichte entstanden, unter anderem 2011 zu den „Achtundsechzigern in der Medizin“. Zu einem medizinhistorischen Lehrbuch steuerte er die Abschnitte zur mittelalterlichen Medizin und zur Medizin im Nationalsozialismus bei.

Mit Hans-Georg Hofer wandte er sich dann in Bonn und Münster der Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin zu. Ergebnisse waren unter anderem die 2015 in Mannheim präsentierte Ausstellung zur NS-Zeit, die Monografie „Internisten in Diktatur und junger Demokratie“ und die Internetpräsentation „Gedenken und Erinnern“. Seit 2018 forscht und lehrt er an der Universität zu Köln im Institut für Geschichte und Ethik der Medizin. Ralf Forsbach ist gewähltes Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Vereinigungen und Gremien, so der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde und des Beirats des Vereins zur Förderung der Gedenkstätte Hadamar.

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