Karl Martin Koch
Prof. Dr. med. Karl Martin Koch, geboren am 20. März 1934 in Eschwege, war ein Pionier der Nephrologie in Deutschland. Der Sohn eines Arztes studierte in Göttingen, Würzburg und Frankfurt am Main. Beeinflusst von Joachim Frey wandte er sich in Frankfurt der Nierenphysiologie zu. Im Alter von 30 Jahren ging er an das Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen (Bruno Ochwadt), zwei Jahre später an das New York University Hospital (Norman Bank). 1968 nach Frankfurt zurückgekehrt, wandte er sich der Therapie niereninsuffizienter Patientinnen und Patienten zu. International vernetzt trug er maßgeblich zum Ausbau des Heimdialysekonzepts in Deutschland bei. 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des Kuratoriums für Heimdialyse. Neben der Organisation der dezentralen Versorgung mit Dialysemöglichkeiten stand die Forschung. Schwerpunkte bildeten die renale Anämie, der Calcium-Phosphatstoffwechsel und die Verbesserung der oft noch mit Fieber verbundenen Dialyse. 1971 habilitierte er sich; im Jahr darauf wurde er zum Professor ernannt. 1982 übernahm er von Jan Brod den Lehrstuhl für Nephrologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ein neuer Forschungsschwerpunkt wurden hier Probleme der Nierentransplantation. An der MHH übernahm er zahlreiche Aufgaben, so als Ärztlicher Direktor (1989–1993) und Rektor (1997–1999). Im 87. Lebensjahr starb er am 22. Dezember 2020 nach längerer Krankheit.