
Im Porträt: Dr. Christian Becker, Sprecher der AG JUNGE DGIM
„Unser ganzes Berufsleben wird von der Digitalisierung geprägt sein“
Dass die DGIM heute die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft Europas ist, verdankt sie nicht zuletzt den vielen engagierten Mitgliedern. Sie engagieren sich ehrenamtlich nach Feierabend und in ihrer Freizeit und geben der DGIM wichtige Impulse. Im Newsletter "DGIM aktuell" stellen wir diese Menschen vor. Heute: Dr. Christian Becker, gemeinsam mit Sarmina Latif seit April neuer Sprecher der JUNGEN DGIM und Facharzt für Kardiologie und Pneumologie an der Universitätsmedizin Göttingen.
Dr. Christian Becker wurde 2021 Mitglied der DGIM, weil ihn die Vernetzung und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fachdisziplinen gereizt hat. „Angeworben wurde ich über eine Kollegin, die in meiner Abteilung arbeitet und ebenfalls in der AG aktiv ist“, erinnert sich der heute 36-Jährige. Zunächst beteiligte er sich aktiv an der Planung des Jungen Forums auf der jährlichen Jahrestagung in Wiesbaden. und trat im Verlauf der AG Digitale Transformation in Lehre, Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie der Digitalisierungskommission der DGIM bei. Beim diesjährigen Kongress folgte dann der Entschluss, für den Vorsitz der AG zu kandidieren. „Anlass für mein Engagement war der Wunsch, relevante Themen, welche das Gesundheitssystem und somit meinen täglichen Arbeitsalltag betreffen, aktiv mitzugestalten“, sagt der Kardiologe. Dazu gehören unter anderem Themen wie Aus- und Weiterbildung und Digitalisierung. „Für den Vorsitz beworben habe ich mich, weil ich in den drei Jahren Mitarbeit in der AG eine tolle, vielfältige und engagierte Gruppe kennengelernt habe, welche in der Fachgesellschaft aber auch darüber hinaus Gehör findet und deren Arbeit ich gerne mit meiner Arbeit als Sprecher weiter voranbringen möchte.“
Das Thema, welches dem Kardiologen am meisten am Herzen liegt, ist die Aus- und Weiterbildung – vor allem auch unter dem Aspekt der neuen Krankenhausreform. „Die nächsten 20 bis 30 Jahre, die unsere Generation im Berufsleben tätig sein wird, wird von dem Prozess der Digitalisierung geprägt sein, sodass hier eine aktive Mitgestaltung unsererseits wichtig ist“, betont er. Aber auch die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie regionale Konflikte, zunehmende gesellschaftliche Radikalisierung, Klimawandel und Geschlechtergleichheit seien für den Alltag junger Ärztinnen und Ärzte relevant und müssen thematisiert und aktiv mitgestaltet werden. Als Sprecher der Jungen DGIM möchte er sich zudem auch für noch mehr Austausch mit anderen jungen Fachgruppen aus anderen Fachgesellschaften, dem Bund Junger Internisten oder dem Bündnis Junger Ärzte einsetzen.
Das Engagement in der DGIM gestattet Christian Becker den berühmten „Blick über den Tellerrand“. „Das wirkt sich auch auf die alltägliche ärztliche Tätigkeit aus und fördert eine Auseinandersetzung mit verschiedenen, berufspolitischen Themen sowie teilweise einen besseren Einblick in die Abläufe der Klinik oder der Praxis“, sagt er. Auch der Einblick in die Arbeit der Gremien und Kommissionen, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch/strukturell, empfindet er als große Bereicherung.
Christian Becker ist seit 2023 Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in Göttingen. „An der Inneren Medizin hat mich das Ganzheitliche gereizt. Außerdem bietet das Fachgebiet von ambulanter, hausärztlicher Medizin bis hin zu spezialisierter Intensiv- und Notfallmedizin sowie interventionellen Therapieansätzen ein breites Spektrum an Aufgaben, denen man sich je nach Vorliebe und persönlichen Wünschen widmen kann“, sagt er. „Ich wünsche mir für die nächsten Jahre, die Sichtbarkeit der AG innerhalb der Fachgesellschaft und aber auch darüber hinaus noch weiter zu erhöhen und so die Themen, die den medizinischen Nachwuchs betreffen und bewegen, voranzubringen.“