Bernd Michael Neese
Dr. Bernd-Michael Neese wurde 1940 geboren. Er studierte ab 1961 Germanistik und Geschichte an der Philipps-Universität Marburg/Lahn und promovierte später im Fach Alte Germanistik. Von 1967 bis 2003 war Bernd-Michael Neese Lehrer an verschiedenen Wiesbadener Gymnasien sowie an der Gesamtschule „Theodor Fliedner“ in
Wiesbaden-Bierstadt. Als Historiker befasst sich Neese seit Jahren mit der Stadtgeschichte Wiesbadens und hat hierzu zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht. Die Stadt erlebte im 19. Jahrhundert einen aufsehenerregenden Aufstieg vom wenig ansehnlichen Städtchen mit 2500 Einwohnern zum Modebad und schließlich zur selbsternannten „Weltkurstadt“, die im Jahre 1905 in die Liste der deutschen Großstädte aufrückte. Bernd-Michael Neeses Abhandlung „Der Internistenkongress in Wiesbaden 1882–2022“ entwickelte sich in diesem Zusammenhang. Die Kurstadt Wiesbaden strebte seit 1852 an, sich als Kongressort ein zweites, wirtschaftlich ertragreiches Standbein zu erarbeiten. Die Bemühungen um die jährliche Tagung der Ärzte der Inneren Medizin sind hierfür ein anschauliches Beispiel. Die Geschichte des Internistenkongresses in der „Weltkurstadt“ war historisch zuvor nicht aufgearbeitet, was Neese umso mehr erstaunte, als die größte medizinische Fachgesellschaft Deutschlands seit ihrer Gründung im Jahre 1882 insgesamt 106 Mal in der „Geburts- und Heimatstadt“ tagte.
Im Verlauf der Arbeit an der genannten Abhandlung befasste sich Bernd-Michael Neese außerdem mit Dr. Emil Pfeiffer. Der lebenslang in Wiesbaden praktizierende Arzt war mit einer 32-jährigen Amtszeit der am längsten wirkende Generalsekretär der „Gesellschaft für Innere Medizin“. Darüber hinaus war er ein unermüdlich forschender Wissenschaftler, der in zwei medizinischen Spezialgebieten – der Gicht und der Säuglingsernährung – als Autorität galt. Die Ergebnisse der Untersuchungen zu Leben und Werk von Emil Pfeiffer sollen Ende des Jahres 2024 in einer umfangreichen Studie dargestellt werden.