Hans Hornbostel
Prof. Dr. med. Hans Hornbostel, geboren am 27. März 1916 in Berlin, war ein Hamburger Internist mit dem Schwerpunkt Infektionskrankheiten, der als Medizindidaktiker die ärztliche Aus-, Weiter- und Fortbildung prägte. – Hornborstel wuchs in Ratzeburg auf, wo er an der Lauenburgischen Gelehrtenschule das Abitur ablegte. Er studierte in Kiel, München, Berlin und Bonn Medizin. Nach dem Staatsexamen 1940 in Bonn wurde er mit einer Arbeit über den Bacillus Hirudonicolos promoviert. Im Zweiten Weltkrieg war er ab 1942 als Tropenarzt in Afrika eingesetzt und geriet 1944 in Kriegsgefangenschaft. Nach Deutschland zurückgekehrt habilitierte er sich 1952 in Hamburg („Experimentelle und klinische Untersuchungen an Cysticercus bovis und Taenia sagitana“). Zugleich arbeitete er unter Hans Heinrich Berg am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf. Nach Forschungsaufenthalten an den Universitäten Zürich und Lausanne wurde Hornbostel 1959 zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Hamburg ernannt. 1965 wechselte er von Eppendorf nach Harburg und wurde dort leitender Arzt der Zweiten Medizinischen Abteilung. Hier blieb er bis zu seiner Pensionierung 1981 und sorgte vergleichsweise früh für die Etablierung neuer Techniken wie Endoskopie und Sonographie. –Leidenschaftlich wandte er sich der Lehre zu, um den Studierenden den Weg für ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis zu weisen. Anamnesetechniken und die körperliche Untersuchung standen dabei für ihn im Vordergrund. Der didaktische Ansatz ist auch bei der Lektüre des von ihm mitherausgegebenen vierbändigen Handbuchs „Innere Medizin in Klinik und Praxis“ zu spüren (Erstauflage 1973). Für die „Deutsche Medizinische Wochenschrift“ leitete er den Bereich „Aktuelle Diagnostik/Aktuelle Therapie“. Hornbostel wurde Vorsitzender des Hamburger Fortbildungsausschusses der Ärztekammer und Vorsitzender der von ihm maßgeblich initiierten, 1988 gegründeten Fortbildungsakademie der Hamburgischen Ärzteschaft. – Durch seine Forschungen im Bereich der Infektiologie und Parasitologie hatte Hornbostel wichtige Kontakte ins Ausland, insbesondere nach Argentinien und Venezuela, gewonnen. Er wurde Ehrenmitglied mehrerer südamerikanischer Fachgesellschaften. Zu seinen Auszeichnungen zählen zudem die Ernst-von-Bergmann-Plakette (1984) und die Paracelsus-Medaille (1991). – Nach seiner Pensionierung 1981 führte Hornbostel noch lange eine eigene Privatpraxis. Er starb am 20. November 2003.