Warning: Invalid argument supplied for foreach() in /html/typo3_projects/dgim.de/typo3conf/ext/nnpeople/Classes/ViewHelpers/CropVariantViewHelper.php on line 62

Warning: Invalid argument supplied for foreach() in /html/typo3_projects/dgim.de/typo3conf/ext/nnpeople/Classes/ViewHelpers/CropVariantViewHelper.php on line 62
DGIM: Detailansicht
DGIM Ehrenmitglied 1907

Robert Koch

Prof. Dr. med. Robert Koch, geboren am 11. Dezember 1843 in Clausthal (heute zu Clausthal-Zellerfeld), war der Begründer der modernen medizinischen Mikrobiologie. Er entdeckte mehrere Krankheitserreger, beschrieb Infektionskrankheiten und entwickelte Medikamente. Beim Einsatz von arsenhaltigen Arzneimitteln überschritt der Nobelpreisträger ethische Grenzen. – Der Sohn eines Bergbeamten nahm nach dem Abitur am Clausthaler Gymnasium 1862 das Studium der Naturwissenschaften auf, wechselte aber nach zwei Semestern zur Medizin. 1865 wurde er noch als Student mit einem Preis für die Bearbeitung einer Aufgabe über das Vorkommen von Ganglienzellen an den Nerven des Uterus ausgezeichnet. Im selben Jahr publizierte er eine Studie über Bernsteinsäure. 1866 wurde er als Wettbewerbssieger ohne eigenständige Dissertation promoviert. Jeweils mehrere Monate hielt er sich in der Folgezeit unter anderem bei Rudolf Virchow in Berlin, in Hannover und in Hamburg auf. Im Oktober 1866 trat er eine Arztstelle in der „Erziehungs- und Pflege-Anstalt für geistesschwache Kinder“ in Langenhagen an, im Juni 1868 übernahm er eine Arztpraxis im brandenburgischen Niemegk, im Juli 1869 in Ragwitz/Kreis Bomst. Nach der Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg und bestandenem Physikusexamen zog Koch 1872 als Kreisphysikus des Kreises Bomst in die Kreisstadt Wollstein. Hier konnte er den Erreger des Milzbrands nachweisen und 1878 plausibel die Annahme begründen, dass auch Wundinfektionen auf spezifische Erreger zurückzuführen sind. Als Regierungsrat 1880 ins Kaiserliche Gesundheitsamt berufen, entwickelte er Desinfektionsmaßnahmen und wies den Erreger der Tuberkulose nach, was er auf einem berühmt gewordenen Vortrag am 24. März 1882 vor der Berliner Physiologischen Gesellschaft bekannt machte. Wenig später, am 20. April 1882, griff Koch das Thema „Ueber die Aetiologie der Tuberculose“ während des ersten Wiesbadener Kongresses der DGIM wieder auf. 1883 reiste er nach Ägypten und Indien, wo er die Existenz eines spezifischen Cholera-Erregers bestätigte. 1885 wurde Koch, seit 1884 Mitglied des Preußischen Staatsrats, ordentlicher Professor und erster Leiter des neu gegründeten Hygiene-Instituts an der Berliner Universität. Auch wenn das von ihm entwickelte Tuberkulin nicht die erhoffte Wirkung gegen die Tuberkulose entfaltete, wuchs Kochs Ruhm und er wurde unter Beibehaltung einer Professur 1891 der erste Direktor des universitätsunabhängigen Instituts für Infektionskrankheiten, das heutige Robert-Koch-Institut (RKI). Am 24. August 1892 traf Koch in Hamburg ein, um den dortigen Cholera-Ausbruch mit scharfen Isolations- und Hygienemaßnahmen in den Griff zu bekommen. Es folgten zahlreiche weitere Reisen, unter anderem nach Südafrika zur Erforschung der Rinderpest und nach Indien, wo er die Bedeutung der Ratte für die Verbreitung der Pest erkannte. Kritisch wurden schon früh Kochs Humanexperimente zur Erprobung des Medikaments Atoxyl und anderer Arsenpräparate gesehen. Er führte sie – nach seinem Rücktritt als Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten 1904 – zur Bekämpfung der Schlafkrankheit vor allem auf britischem Kolonialgebiet am Viktoria-See durch, auch gegen den Willen der Versuchspersonen und mit schwersten Nebenwirkungen wie Erblindung und Tod. Angesichts jährlich Tausender an der Schlafkrankheit Sterbender empfahl Koch rigide Maßnahmen, wie das Abholzen von Wäldern und die Zwangsbehandlung von in Reihenuntersuchungen ausfindig gemachten Infizierten. 1905 erhielt Koch den Nobelpreis. Am 27. Mai 1910 starb er während eines Kuraufenthalts in Baden-Baden. Er hinterließ seine zweite Frau Hedwig Freiberg und seine Tochter Hedwig aus der geschiedenen Ehe mit seiner ersten Frau Emmy Fraatz. Die kupferne Urne mit der Asche Kochs wurde am 4. Dezember 1910 im allgemein zugänglichen Mausoleum des heutigen RKI beigesetzt. Im RKI lagert auch Kochs wissenschaftlicher Nachlass. Sein Leben und Wirken wurde Gegenstand zahlreicher Darstellungen in Film und Literatur. Der von der Robert-Koch-Stiftung unter der Schirmherrschaft der Bundesgesundheitsministerin beziehungsweise des Bundesgesundheitsministers verliehene Robert-Koch-Preis ist einer der angesehensten Wissenschaftspreise in Deutschland.


Wir verwenden Cookies auf Ihrem Browser, um die Funktionalität unserer Webseite zu optimieren und den Besuchern personalisierte Werbung anbieten zu können. Bitte bestätigen Sie die Auswahl der Cookies um direkt zu der Webseite zu gelangen. Weitere Informationen finden Sie unter Datenschutz. Dort können Sie auch jederzeit Ihre Cookie-Einstellungen ändern.

Infos
Infos
Infos
Mehr Info