Konsensus-Kommission "Klug entscheiden"
In Deutschland existieren große Unterschiede in der regionalen medizinischen Versorgung. Überversorgung und die Durchführung von überflüssigen Leistungen sind z.T. auf ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis, nichts zu unterlassen, zurückzuführen. Zumal Leitlinien in der Regel Indikationsempfehlungen enthalten, aber nur selten Empfehlungen, gewisse Maßnahmen nicht durchzuführen. Um die Versorgungsqualität zu verbessern und Ressourcen für Innovationen zu schaffen, sollten überflüssige medizinische Leistungen jedoch vermieden werden.
Nachdem sich in den USA bereits in 2011 die Choosing Wisely Initiative (CWI) gegründet hat, die das Ziel verfolgt, in einer offenen Diskussion zwischen Ärzteschaft, Patienten und der Öffentlichkeit überflüssige medizinische Leistungen zu identifizieren, erfährt das Thema in Deutschland eine immer größere Resonanz und wird von vielen Fachgesellschaften diskutiert. Sie hat ein Programm initiiert, in dem die Fachgesellschaften oder Spezialisten aller Gebiete der Medizin Listen mit den fünf Maßnahmen erstellen, von denen sie derzeit die stärksten Effekte im Sinne einer Reduktion von unnötigen Maßnahmen erwarten.
Die Initiative wird aber auch dahingehend kritisiert, dass die Maßnahmen für versteckte Rationalisierungen in der Gesundheitsversorgung gedacht seien könnten. Die DGIM fühlt sich als Interessenvertretung der gesamten Inneren Medizin für diese Initiative verantwortlich und möchte dafür in Deutschland sensibilisieren. Sie strebt das Ziel einer Unterlassung unnötiger Maßnahmen an. Die DGIM beabsichtigt auch, diese Initiative an ihre Leitlinien zu koppeln.
Definierte Ziele sind:
· Behandlungsunsicherheiten zu beseitigen
· damit die Versorgungsqualität zu verbessern
· Reserven für Innovationen zu schaffen
Vorsitzender: Prof. Dr. med. Sebastian Schellong, Dresden, Angiologie (DGIM)
Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle: Katja Müller, kmuellerdgim.de
- Dr. med. Lena Albersdörfer, Köln (AG JUNGE DGIM)
- Prof. Dr. med. Bernd Alt-Epping, Göttingen, Palliativmedizin (DGP)
- Sonja Arens, Düsseldorf (BAG Selbsthilfe)
- Prof. Dr. med. Raffi Bekeredjian, Stuttgart (DGK)
- Prof. Dr. med. Rika Draenert, München, Infektiologie (DGI)
- Univ.-Prof. Dr. med. Martin Fassnacht, Würzburg, Endokrinologie (DGE)
- Prof. Dr. med. Jürgen Floege, Aachen, Nephrologie (DGfN)
- Prof. Dr. med. Stefan Frantz, Würzburg, Kardiologie (DGK)
- Prof. Dr. med. Thomas Frieling, Krefeld, Gastroenterologie (DGVS)
- Prof. Dr. med. Jan Galle, Lüdenscheid, Nephrologie (DGfN)
- Dr. med. Christian Gogoll, Berlin, Pneumologie (DGP)
- Prof. Dr. med. Michael Hallek, Köln, Hämatologie, Onkologie (DGIM)
- Prof. Dr. med. H. M. Hoffmeister, Solingen, Kardiologie (BDI)
- PD Dr. med. Cristof Iking-Konert, Hamburg, Rheumatologie (DGRh)
- Prof. Dr. med. Norma Jung, Köln, Infektiologie (DGI)
- Prof. Dr. med. Ina B. Kopp, Marburg (AWMF)
- Prof. Dr. med. Georg Kreymann, Hamburg, Ernährungsmedizin (DGEM)
- PD Dr. med. Petra Lynen-Jansen, Berlin, Gastroenterologie (DGVS)
- Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Wiesbaden, Rheumatologie (DGIM/DGRh)
- Prof. Dr. med. Martin Möckel, Berlin, Internistische Intensivmedizin (DGIIN)
- Dr. med. Katja S. Mühlberg, Leipzig, Angiologie (DGA)
- Prof. Dr. med. Oliver Müller, Kiel, Angiologie (DGA)
- Dr. med. Monika Nothacker, Marburg (AWMF-IMWI)
- Prof. Dr. Stephan Petersenn, Hamburg, Endokrinologie (DGE)
- Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Regensburg, Pneumologie (DGP)
- PD Dr. med. Rupert Püllen, Frankfurt M., Geriatrie (DGG)
- Prof. Dr. med. Reimer Riessen, Tübingen, Internistische Intensivmedizin (DGIIN)
- Dr. med. Marcel Schorrlepp, Mainz (AG Hausärztliche Internistinnen und Internisten)
- PD Dr. med. Ulrich Wedding, Jena, Palliativmedizin (DGP)